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Ich glaub, ich bin im Kino…

The Best Of John Williams

Bolschoi-Orchester unter der Leitung von
Claudio Vandelli

Moderation: Knut Elstermann

24. Januar, 2017, Barclaycard-Arena, Hamburg

Das mit dem Kino, na gut, das ist eine plumpe Überschrift und passt so nicht ganz zu dem tollen Abend, den ich gestern mit unserem Ältesten erleben durft.

Zu Weihnachten bekam ich diese Einladung zu einem Sinfonie-Orchester-Konzert  geschenkt und war zunächst wirklich überrascht. Das war eigentlich überhaupt nicht meine Art von Musik, auch hatte ich diesen Geschmack noch nie bei unserem Nachwuchs bemerkt. Klassische Orchester haben mich bisher eher bei den Annäherungsversuchen zwischen Rockmusik und Klassik (u.a. Deep Purples „Concerto for Group and Orchestra“, „April“) interessiert. Aber ein ganzes Konzert…?

Bis es mir dämmerte! John Williams! Na klar: „Star Wars“, „Indiana Jones“, „E.T.“, „Superman“ usw usw!

Der 5-fache Oscar- und 12-fache Grammy-Preisträger John Williams zählt zu den erfolgreichsten Hollywood-Komponisten aller Zeiten und dessen Filmmusiken haben sich vermutlich nicht nur bei uns in die Gehörgänge gebrannt.

So saß ich dann neugierig in der knapp halbvollen Barclaycard-Arena und harrte mit Sohnemann der Dinge.

Zunächst erschien eine Grußbotschaft des Komponisten auf der riesigen Videowand, dann nahm das Orchester die Plätze ein und bereits die ersten Takte lösten jeden Vorbehalt bei mir auf!

Das 70-köpfige Sinfonie-Orchester unter der Leitung des italienischen Dirigenten Claudio Vandelli präsentierte eine tolle Symbiose von Orchester und Filmleinwand. Der perfekte Sound zu den gezeigten Szenen und Animationen der bekannte Filme sorgte immer wieder für Gänsehautmomente (das u.a. Video gibt den Sound leider überhaupt nicht wieder!).

Der Wechsel von bombastischen Sounds  („Star Wars“ / „Superman“ / „Indiana Jones“) zu ruhigen und einfühlsamen Momenten („Schindlers Liste“ / „Die Geisha“ / „Harry Potter“) war beeindruckend.

Zwischen den Stücken moderierte der Filmkritiker und Radiomoderator Knut Elstermann. Fakten und Anekdoten zu Filmen, Regisseuren und Schauspielern sowie die Einflüsse bekannter klassischer Komponisten auf das Werk von Williams, machten den Abend zu einer ausserordentlich spannenden und unterhaltsamen Veranstaltung für jeden Musik- und Filmfan!

Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann war es das Übergewicht der „Star Wars“-Musik, vermutlich sehen Fans dieser Reihe das jedoch völlig anders.

Egal! Zum Schluss durfte das Publikum zum „Imperial March“ kräftig mitklatschen und belohnte das Orchester schließlich mit „standing ovations“.

Mir hat der Abend richtig Spaß gemacht. Manchmal lohnt es doch, sich auf neue Dinge einzulassen!