Tolle Töne der Hamburger Söhne
Ein Konzert der Söhne Hamburgs bedeutet immer, dass sehr viel gelacht wird. Zum Beispiel beim Lied "Kira Petersen" über eine Fischereifachverkäuferin. Und als Stefan Gwildis später zu einer schmachtenden Ballade ansetzen will, wird er von seinem Mikrofon unterbrochen. Gesprochen von Rolf Claussen, macht das Mikrofon Stefan Gwildis eine Szene: "Warum singst du immer solche Lieder für andere? Weißt du eigentlich, wie das ist, immer in diesen Rachen zu schauen?!"
"Toll, dass die sich nicht so ernst nehmen"
Drei hervorragende Background-Sängerinnen begleiten die Musiker. Als Solistinnen singen sie amerikanische Weihnachtsklassiker wie "All I Want for Christmas is You". Neben der ebenfalls bestens aufgelegten Band kommt in der ersten Hälfte noch Echo-Jazz-Preisträger Giovanni Weiss auf die Bühne, selbst Hamburger. Zusammen spielen sie das alte russische Lied "Schwarze Augen" in einer jazzigen Version. "Ich mag diese bunte Mischung der ganzen Stile", sagt ein Zuschauer während des Konzerts. Ein anderer, der ein T-Shirt mit der Aufschrift "Fischkopp" trägt, findet: "Das ist wirklich ganz toll, dass die sich nicht so ernst nehmen.“
Drei Musiker, die alles können
Wendt, Claussen und Gwildis haben sichtlich Spaß auf der Bühne. Keiner lässt sich auf seine Expertise festlegen. Joja Wendt singt ziemlich überzeugend einige rockige Nummern wie "Der deutsche Mann tanzt im Sitzen". Stefan Gwildis spielt Trommel. Für die Popballade "Hört auf die Söhne" holen sich die Musiker gesangliche Unterstützung vom Young Spirit Chor aus Elmshorn.
Zu Beginn der zweiten Hälfte treten die Söhne Hamburgs dann kurz in den Hintergrund. Als Mary Roos als Gast dazustößt, steht die Barclaycard Arena Kopf. Sie singt "Hamburg im Regen" sowie den Klassiker "Les Champs-Élysées". Bei "Lady Madonna" von den Beatles steht dann die Band im Vordergrund, Schlagzeug und Bläser glänzen mit Soli.
Aus Purple Rain wird Scharbeutz
Die Söhne Hamburgs haben einige Songs, bei denen sie sich von Weltstars haben "inspirieren" lassen. Auf die Melodie des Klassikers "Purple Rain" von Prince singt Rolf Claussen ein Loblied auf das (immer) verregnete Scharbeutz.
Zu Ende geht der Abend mit drei Zugaben. "Wer weiß schon, was morgen kommt", "In Hamburg sagt man Tschüß" als Rock ‘n‘ Roll-Version und "Stille Nacht", bei dem spätestens dann auch der letzte der knapp 6.000 Zuschauer in der Barclaycard Arena mitsingt.