Motorbikin‘

Die erste Liebe? Eines der typischen so-fing-das-damals-an-Bilder.

Born To Be Wild?

Es war definitv nicht Peter Fonda oder die Musik von Steppenwolf, die mich auf die Strasse zog. Die meisten Kumpel sahen in den Mofas oder Fuffzigern nur Sprungbretter zum ersten eigenen Auto.

Das kam für mich damals überhaupt nicht in Frage. Diese unmittelbare Nähe zur Technik, die spürbare Beschleunigung und das Eintauchen in die Kurven, das Erleben der Strasse, der Wechsel von Gerüchen und Temperaturen auf einsamen Landstrassen zwischen Feldern und Wäldern, das alles hatte mich seit meinem ersten Ritt auf einem Zündapp-Mofa infiziert. Nach meinem ersten Kleinkraftrad (s.o.) kam mit der R75/7 die erste BMW.

BMW R 75/7 (1977)

Die erste „richtige“ Maschine. Ich höre die Kawa-Suzi-Honda-Fraktion schon lachen, aber trotzdem: mit der R75/7 hatte mich der BMW-Virus gepackt. Ich wollte nie tauschen!

Diese wurde mir in einer Nacht im Frühjahr 1978 unter dem Hintern weggerammt und ich wachte zwei Tage später auf der Intensivstation wieder auf. Überflüssig zu erwähnen das die Autofahrerin mich übersah (nachts auf schnurgerader Landstrasse mit drei(!) eingeschalteten Fernscheinwerfern…), aber egal!

Bereits im Krankenhaus abonnierte ich eine Motorradzeitschrift und ein Jahr später saß ich wieder auf einer BMW, jetzt eine R80/7.

Das Entsetzen meiner Eltern kann ich heute, wo ich selber Vater bin, sehr gut verstehen.

Fast 12 Jahre und knapp 100.000 Kilometer blieb ich dieser Maschine treu. Irgendwann fand ich jedoch kaum noch Zeit zu fahren und wenn, dann war ich aus der alten Clique auch fast der letzte, der noch eine Maschine besaß.

BMW R60/7 (1985)

Das Hobby zum Beruf gemacht… zumindest die Art der Fortbewegung: R60/7 im wahrsten Sinne „verkleidet“

BMW R80/7 (1991)

Das Abschiedsphoto, zwei Tage später war sie verkauft.

On The Road Again

Nach fast 12 Jahren Pause, in denen Familie, Hausbau und Fussball die Freizeit bestimmten, kam vor ein paar Jahren zunächst wieder eine Gummikuh ins Haus.

Seitdem genieße ich das entspannte Motorradfahren, von Terminen und dem Wetter unabhängig (dann nehme ich nämlich doch das Auto…;-) versuche ich regelmäßig die Räder rollen zu lassen.

Hin und wieder sind die Touren auch etwas ausgiebiger und dann legen mein Moped und ich auch schon mal 3000 Kilometer in fünf Tagen zurück.

Leider finden offenbar nur wir beide das so richtig gut … :-))

BMW R80R (2004)

Der klassische Zweizylinder-Boxer! Ein Oldtimer, der eigentlich nie alt sein wird!

Manchmal kommt es anders!

Eigentlich, ja eigentlich wollte ich „nie tauschen“. So fest hatte mich der BMW-Boxer-Virus im Griff… dachte ich. Aber manchmal geht das Leben seine eigenen Wege und plötzlich stand ich 2013 vor einer Entscheidung: zwanzig gegen vier Jahre, 50 gegen 100 PS, 44000 gegen 25000 Km und meine „Engstirnigkeit“ gegen das Andenken an meinen Bruder.

Also habe ich meine „Engstirnigkeit“ eingetauscht und fahre jetzt Honda, genauer eine

Honda XL 1000V Varadero (2013)

Auch ein Zweizylinder…. und doch eine ganz andere Philosophie! (hier auf Island)

Wenn ihr mich auf der ein oder anderen Tour nachträglich (oder live?) begleiten wollt, dann klickt hier!

Auf www.kap2kap.de sind die Geschichten von der Straße zu finden!

Eine Spielwiese im Netz