Und wieder geht es zurück in die 70er. Überall lief Disco oder Phillysound, die Hardrock-Bastionen waren am Ende (Led Zeppelin, Deep Purple) oder lagen noch in den Windeln (AC/DC, Iron Maiden). Da erschien in Hamburg eine LP, die nicht nur wegen des starken Covers für Furore sorgte.
Lucifer’s Friend war bereits seit 1969 dafür bekannt, auf jedem Album ihren Stil zu ändern und anderen Vorbildern zu folgen. Ihr erstes Album war von Led Zeppelin und Black Sabbath beeinflusst und ist immer noch sehr beliebt bei Fans früher Heavy Metal Musik. Das zweite Album dagegen war sehr experimentell und progressiv und enthielt psychedelischen Rock, getextet hauptsächlich von John O’Brien Docker und komponiert von den Musikern. Auf ihrem dritten Album, „I’m Just a Rock & Roll Singer“, wechselten sie wieder die Richtung und brachten geradlinigen Rock im Stil von Grand Funk Railroad, mit Reminiszenzen an Traffic und Chicago.
Eine mögliche Ursache dieser stilistischen Unsicherheit: etliche der Bandmitglieder spielten in den 70ern bei James Last, um den Lebensunterhalt zu sichern.
Ihr Sänger John Lawton wechselte 1976 zu Uriah Heep, Auf ihrem ersten der beiden folgenden Alben ohne Lawton gelang ihnen der kommerzielle Durchburch ! Mit melodischen Anklängen an Queen (anno 1978!), handwerklich perfektem Sound und treibendem Rhytmus auf „Good Time Warrior“ schuf diese Hamburger Band im Rüssl-Studio von Otto Waalkes eine richtig geile Scheibe. Selbst als CD ist dieses Top-Album nur sehr schwer zu bekommen.
Lasst es Sommer werden, springt ins Cabrio und legt “I’ll Meet You In L.A” oder “Old Man Roller” auf und der Tag ist euer Freund!
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