Der Kürbis lebt!

Helloween

40 Years Anniversary Tour

01.11.2025, Barclays Arena, Hamburg

Als leidenschaftlicher Fan von Helloween hätte ich mich vor diesem Konzert  sicher nicht bezeichnet. Allerdings habe ich die Band seit den 80er Jahren regelmäßig gehört und die beiden Vinyl-Scheiben „Keeper of the Seven Keys“ Part 1 & Part 2 landen nach wie vor regelmäßig auf dem Thorens.

Jetzt zu ihrem 40-jährigen Jubiläum in ihrer Gründungsstadt Hamburg live dabei zu sein, das wurde also langsam Zeit für mich!

Ich mache es mal kurz: das Erlebnis war einfach überwältigend! Die Atmosphäre in der Barclays Arena war elektrisierend, mit langen Schlangen an den Bierständen und einem riesigen Fanartikelstand, der die Begeisterung der Fans widerspiegelte. Über 9000 Metal-Fans aus aller Welt waren gekommen, um dieses besondere Ereignis zu feiern, und die Stimmung war einfach unbeschreiblich.

Zu den Photos: mein Google Pixel kam vom Oberrang deutlich an seine Grenzen, zumal meine Position für diese nahezu perfekt Bühnenshow eher suboptimal war. Was Helloween heute präsentierten, habe ich bisher nur einmal noch größer erlebt!

Beast In Black

Als „very special guest“ waren die Finnen von Beast In Black angekündigt. Ein Fan-Bericht auf Facebook verhieß nichts Gutes und so war ich dann doch etwas voreingenommen.  Beast in Black ist den Genres Heavy Metal und Power Metal zuzuordnen. In ihren Songs widmet sich die Band den Themen Leben, Liebe und der Gestalt des Berserkers, die Inhalte der Songs beziehen sich auf die Anime- und Manga-Serie Berserk. Pünktlich und mit einem dramatischen Intro begann die Show und zunächst war ich beeindruckt von der (für eine Vorband!) aufwändigen Lightshow! Der Sound war auch okay, aber… das waren ständig Elemente aus der Konserve! Synthesizer, Chöre und andere Sounds, die nicht von der Band stammten. Die Songs waren zwar melodisch und eingängig, aber es fühlte sich für mich wie eine Mogelpackung an! Trotzdem verging die Stunde(!) recht schnell.

Beast In Black

Aber nun! Nach einer halben Stunde Umbau begann pünktlich um 20:45 Uhr das Intro von Helloween!

Helloween, die in Hamburg gegründete Band, hat seit ihrem ersten Album „Walls of Jericho“ im Jahr 1985 die Metal-Szene maßgeblich geprägt. Ihre Musik ist bekannt für schnelle, abwechslungsreiche Gitarren- und Bassläufe, kraftvolles Schlagzeug und eine unterhaltsame, fast opernhafte Gesangsdarbietung.

Helloween (auf der Videowand Michael Kiske und Kai Hansen)

Heute Abend präsentierten sie eine beeindruckende Setlist, die sowohl Klassiker als auch neuere Stücke umfasste. Die ersten Songs wie „March Of Time“, „The King For A 1000 Years“ und „Future World“ brachten die Menge sofort zum Toben, begleitet von beeindruckenden Video-Animationen und Farbenspielen, die das visuelle Erlebnis perfekt abrundeten.

Was mich besonders beeindruckt hat, waren die drei Gitarristen Kai Hansen, Michael „Weiki“ Weikath und Sascha Gerstner. Was die drei an Druck, Tempo und Präzision ablieferten! Einfach WOW! Ich bekam das Grinsen kaum aus dem Gesicht!

Helloween (auf der Videowand Andi Deris)

Die beiden Sänger Andy Deris und Michael Kiske, der nach Jahren des Streits wieder zurück zur Band kam, waren wirklich gut. Aber sie hatten es teilweise schwer, mit ihrem hohen Gesang diesen Wall Of Sound zu überwinden.

Helloween (auf der Videowand Sascha Gerstner)

Die Energie und Spielfreude der gesamten Band waren jedoch ansteckend, und sie zeigten, warum sie zu den wichtigsten Figuren in der Geschichte des deutschen Metals gehören.

Das Konzert war ein wahres Spektakel, das alle Sinne ansprach. Es gab Powerballaden wie „Into The Sun“, ein mitreißendes Schlagzeugsolo von Daniel Löble und Mitsing-Hits wie „I Want Out“. Das sie es auch leiser können, bewiesen sie im Akustik-Teil mit „In The Middle Of A Heartbeat“ und „A Tale That Wasn‘t Right“, bei dem die Fans kurz durchatmen konnten. Doch kaum war die Ruhe eingekehrt, ging es wieder mit voller Kraft weiter – ein orgiastisches Inferno für alle Metal-Fans!

Helloween (auf der Videowand Daniel Löble)

Helloween bewies auch nach 40 Jahren, dass sie nichts von ihrer Energie und ihrem Können eingebüßt haben. Kai Hansen holte den Klassiker „Heavy Metal (Is The Law)“ aus dem Archiv, was bei den Fans für große Begeisterung sorgte. Es war faszinierend zu sehen, wie die Band den Spirit der 80er lebendig hielt. Das Konzert dauerte beeindruckende 140 Minuten, in denen die Band alles gab und die Fans mit einem Feuerwerk aus Sound, Licht und Emotionen begeisterte.

Helloween (auf der Videowand Kai Hansen)

Der Abschluss mit „Dr. Stein“ und dem finalen Refrain von „Keeper Of The Seven Keys“ war ein unvergessliches Erlebnis. Für mich war es ein Abend voller Energie, Leidenschaft und purem Metal-Feeling – ein echtes Highlight, das ich so schnell nicht vergessen werde!

Setlist:

  • Let Me Entertain You (Konserve, Robbie Williams song)
  • March of Time
  • The King for a 1000 Years
  • Future World
  • This Is Tokyo
  • We Burn
  • Twilight of the Gods
  • Ride the Sky
  • Into the Sun
  • Hey Lord!
  • Universe (Gravity for Hearts)
  • Hell Was Made in Heaven
  • Drum Solo
  • I Want Out
  • Pink Bubbles Go Ape
  • In the Middle of a Heartbeat
  • A Tale That Wasn’t Right
  • A Little Is a Little Too Much
  • Heavy Metal (Is the Law)
  • Halloween

Zugabe:

  • Eagle Fly Free
  • Power
  • Dr. Stein
  • Keeper of the Seven Keys (finaler Refrain)

Fazit:. Diese Band ist heute Abend auf der Liste meiner Lieblingsbands um einige Positionen nach oben gerutscht!