Noch eine weitere Oldie-Band?

Frontm3n

Enjoy The Ride-Tour 2023

08.02.2023, Kolosseum, Lübeck

Heute mal kein Bild von der Karte!
Es gab mal eine Zeit, da waren die Konzerttickets kleine Kunstwerke.  Geeignet für Bilderrahmen oder als Beilage zur Schallplatte. Seitdem die Veranstalter die Vorteile der Print-Out-Tickets entdeckt haben rennt man mit dem selbstausgedruckten DIN-A4-Zettel zur Einlasskontrolle… ich will mich nicht daran gewöhnen!

Frontm3n

Zum Konzert: wem der Name der Band nichts sagt, der sei getröstet. Frontm3n treten kaum im Fernsehen auf und werden auch nicht im Radio gespielt.

Frontm3n (sprich: Frontmen) ist ein britisches Musiktrio, die aus den Sängern und Gitarristen Peter Howarth, Pete Lincoln und Mick Wilson besteht. Peter Howarth ist gleichzeitig Frontmann der 1962 gegründeten Band The Hollies. Pete Lincoln war Sänger und Bassist der Bands Sailor und The Sweet und steht aktuell bei Smokie am Mikrophon. Mick Wilson war u. a. Sänger und Perkussionist bei 10cc.

Pete Lincoln

Wenn man das jetzt so liest, dann kann man eine der üblichen Oldie-Bands erwarten… jeder kennt die Songs und Überraschungen sind nahezu ausgeschlossen!

Daher war ich echt neugierig auf den Auftritt dieser drei Herren. Insbesondere Pete Lincoln hatte ich schon zweimal live erlebt und fand ihn richtig gut!

Ich will es gleich abkürzen: wir wurden mehr als positiv überrascht!!
Mit einem abwechlungsreichen Mix von Oldies und eigenen Songs gelang es der Band die (gefühlt) 800 Zuschauer in dem sehr gut besetzten Saal anzuheizen.

Das besondere an diesem Konzert: vielen der jedem bekannten Songs von Sweet, 10cc oder den Hollies drückten sie ihren eigenen Stempel auf. Fast ausschließlich mit akustischen Gitarren und tollem dreistimmigen Gesang lebten die Songs plötzlich wieder auf. Natürlich kennt fast jeder „Ballroom Blitz“, aber mit leichten Country-Elementen gespielt, hätte das auch ein Song der Eagles sein können. „Love Is Like Oxygen“ klang in dieser sparsamen und langsameren Version unglaublich toll. Unter den jeweiligen Solo-Auftritten stach für mich ganz besonders Peter Howarth mit dem akustischen „He Ain’t Heavy, He’s My Brother“ heraus. Wahnsinn!

Peter Howarth

Und die eigenen Songs wie „Angels And Demons“, „All At Sea“ und natürlich „Enjoy The Ride“ fügten sich nahtlos ein.

Die Musiker selber stellten sich als sympathische und unterhaltsame Profis vor. Die Sprüche und Witze, die (in „leichtem“ Englisch) über die Bühne flogen, wirkten spontan und nicht einstudiert. Und wenn Engländer sich schon scherzhaft selber als „Inselaffen“ bezeichnen, dann haben sie bei mir gewonnen!

Daher als Fazit:
Ein wirklich unterhaltsames, langes und preiswertes Konzert war gegen 23:00 Uhr beendet. Und wenn die Herren in der Zukunft durch Norddeutschland touren… das kann man gerne wiederholen!

Hier die Setlist
(wenn ich mich nicht vertan habe…):
  • Bus Stop
    (The Hollies cover)
  • Coco – Papa Joe
    (Sweet cover)
  • The Things We Do for Love
    (10cc cover)
  • Open Up
  • Love Is Like Oxygen
    (Sweet cover)
  • Walking down that line
  • If You Think You Know How to Love Me
    (Smokie cover)
  • You Got It
    (Roy Orbison cover)
  • All I see
  • Priceless
    (The Hollies cover)
  • Rubber Bullets
    (10cc cover)

Pause

  • Take that fall for you
  • Fox on the Run
    (Sweet cover)
  • Good Morning Judge
    (10cc cover)
  • Angels and Demons
  • Donna
    (10cc cover)
  • He Ain’t Heavy, He’s My Brother
    (The Hollies cover)
  • A Glass of Champagne
    (Sailor cover)
  • Carrie
    (Cliff Richard cover)
  • I’m Not in Love
    (10cc cover)
  • The Ballroom Blitz
    (Sweet cover)
  • The Air That I Breathe
    (The Hollies cover)

Zugabe:

  • Enjoy the ride
  • Lucky Lips
    (Ruth Brown cover)
  • Long Cool Woman in a Black Dress
    (The Hollies cover)
  • Dreadlock Holiday
    (10cc cover)

Und zum Abschluß der Titeltrack des aktuellen Albums: