„das war doch grad‘ erst eben“-Tour 50 Jahre auf der Bühne
28.09.2025, Musik- und Kongreßhalle Lübeck
Ein Autogramm, von dem man schon wissen muss, wer dort unterschrieben hat. Wo fängt Stefan an und wo hört Gwildis auf!
Nee, eigentlich nicht. Denn das erste Mal, als wir Herrn Gwildis live erleben durften, liegt mittlerweile 20 Jahre zurück.
2005 im Hamburger CCH hatte er gerade sein bis dahin erfolgreichstes Album „Nur wegen Dir“ im Gepäck, und wir waren restlos begeistert! Seitdem gehört dieser Ausnahmemusiker zum Soundtrack unseres Alltags. Nicht ständig, aber immer wieder. Diese deutsche Mischung aus Al Jarreau und Joe Cocker (ich weiß, ein gewagter Vergleich!) kann zumindest ich immer wieder hören! 🙂
Nach einem Ausflug zu den „Söhnen Hamburgs“ wurde es also endlich Zeit, Herrn Gwildis wieder solo zu erleben und nebenbei endlich einmal die MuK in Lübeck kennenzulernen…
Nur ganz kurz zur Halle: das wir dort noch kein Konzert gesehen haben… unbegreiflich! Kurze Wege, tolle Sicht auf die Bühne und Akustik ohne Fehl und Tadel… und als Topping kostenlose Parkplätze! Zumindest an diesem Abend!
Stefan Gwildis rockte dann im Rahmen seiner Jubiläumstour die MuK Lübeck für rund zweieinhalb Stunden und das Publikum stand fast sofort auf den Beinen!
„Fast“, weil er zunüchst nur mit seinem Pianisten Tobias Neumann alleine auf die Bühne kam und mit „Heut ist der Tag“ einen relativ ruhigen Einstand bot.
Danach ging’s dann aber sofort in die Beine! Bei „Tanzen über’n Kiez“ stand der ganze Saal…
Der Abend bot eine Mischung aus Musik, Geschichten und Erinnerungen, die einen Einblick in sein 50-jähriges Bühnenleben gaben. Gwildis begeisterte das Publikum als Entertainer und Erzähler, begleitet von seiner erstklassigen Band.
Zur Band könnte man noch viel schreiben, allerdings habe ich mir nur den o.a. Keyboarder gemerkt, sorry! Die fünfköpfige Band war jedoch absolut perfekt und eingespielt… es war auch ein echter Genuß die einzelnen Soli zu hören!
Nach einer knappen Stunde gab es eine kurze Pause, in der es sich Gwildis nicht nehmen ließ, am Merch-Stand Autogramme zu geben.
Fanbetreuung!
Die Pause wurde dann mit dem Musikvideo zu „Sowas Blödes (Somethin‘ Stupid)“ (Gwildis im Duett mit Annette Frier) abgeschlossen (siehe Link unten!)
Auch wenn der zweite Teil des Konzerts einen gewissen Anlauf brauchte…. es war Unterhaltung pur mit einer unglaublichen Vielfalt! Viele Songs wurden mit kleinen Geschichten eingeleitet, auf der Leinwand im Hintergrund mit Videos und Bildern aus dem Familienalbum illustriert!
Fast zu viel für nur ein Leben – und allemal genug für einen zum Bersten gefüllten Abend: „Das war doch grad ’erst eben – 50 Jahre auf der Bühne“ war weit mehr als ein Konzert, es war eine wunderbare Mixtur aus Hits, aus Bildern und Anekdoten, aus Songs und Szenen; eine klingende Werkschau, eine multimediale, aber sehr analoge Revue des gwildis’schen Schaffens.
Und da Herr Gwildis am selben Tag im gleichen Jahr Geburtstag hat wie ich, werde ich ihn garantiert noch ein paar mal sehen können. Ich freu mich jetzt schon drauf!
Anstelle der Setlist wie versprochen das Pausenvideo!
Das 4. Ackerbrand-Festival in Seth war mal wieder das Ereignis für Hardrock- und Metalfans in der Region. Und gleich vorweg: ich gendere nicht! Fan*in? Geht’s noch?? Ich beziehe mit dem generischen Maskulinum alle Menschen mit ein!
Rund 2000 Besucher erlebten eine tolle Organisation, vielfältige Musik und eine völlig entspannte Atmosphäre.
Unauffällig und überall erreichbar!
Das Festival wurde durch eine Reihe von Bands und Künstlern bereichert, die unterschiedliche Musikrichtungen präsentierten, darunter Rock, Stoner, Hardrock, Progressive Metal und keltischen Folkmetal… wenn man denn überhaupt solche Schubladen benötigt!
Das Programm
Trotz 2-3 kurzen Regenschauern behielten, Musik und gute Stimmung die Oberhand.
Den Auftakt machte pünktlich um 12:00 Uhr die ukrainische Frauenband THE SIXTERS. Sie hatten es angesichts des frühen Termins und der noch etwas nüchternen Atmosphäre sicherlich etwas schwerer, mir hat der Auftritt jedoch sehr gut gefallen. Ich hoffe, ich tue den Musikerinnen nicht Unrecht, wenn ich sie bei Pop-Punk einordne. Nicht abfällig gemeint… das hat Spaß gemacht!
The Sixters
The Sixters
The Sixters
Deutlich härter kamen dann die PINBRICKS aus Kiel zur Sache, eine dreiköpfige Band mit einer starken Sängerin. Wenn ich das einsortieren sollte… Punk, Garage-Rock? Der Auftritt war okay, die Musik nicht ganz mein Fall.
Beste Stimmung schon am Nachmittag
Jetzt aber…. Die Dänen von JUNKYARD DRIVE präsentierten eine energiegeladene Setlist mit Songs wie „Sucker for your Love“, „Electric Love“ und „Mr. Rock N‘ Roll“, die das Publikum zum Bangen und Tanzen animierten. Trotz technischer Pannen und einem geliehenen Bass, zeigten die Musiker Professionalität und Humor, was die Stimmung zum ersten Mal richtig aufflammen ließ. Der Auftritt hätte gerne noch länger dauern dürfen, es wurde wirklich alles geboten: Gitarristen in der Menge oder auch oben im Bühnengerüst, ein sehr gut aufgelegter Säger und guter „alter“ Hardrock mit beiden Füssen auf dem Gaspedal! (Während ich das hier schreibe und die Fotos sichte, läuft deren Album „Look At Me Now“ in Dauerschleife!)
Junkyard Drive
Junkyard Drive
Junkyard Drive
Junkyard Drive
Junkyard Drive
Junkyard Drive
Als kleiner Apetizer ein Video der aktuellen Besetzung aus dem Hellraiser/Leipzig:
GLEN AMPLE aus Österreich bot eine Mischung aus Rock, Stoner, Hardrock und Progressive Metal mit massivem Sound und markanter Stimme. Obwohl ich mich ja auch als Liebhaber von klassischem Rock oder Hardrock sehe, es war auch hier nicht ganz mein Ding… Vielleicht war ich auch noch geflasht von JUNKYARD DRIVE? Auf jeden Fall boten GLEN AMPLE eine beeindruckende Bühnenshow!
Glen Ample
Glen Ample
Glen Ample
VELVET RUSH aus Hamburg konnten mit ihrer Mischung aus Rock ’n‘ Roll und souliger Frauenpower überzeugen. Toller Auftritt und sehr tolle Stimme! Obwohl ich das Gefühl hatte, das nicht alle Zuschauer auf die Stimme geachtet haben. Showbusiness halt 😊 Die Band ließ es auf jeden Fall richtig schön krachen und ich hatte eine Menge Spaß!
Velvet Rush
Velvet Rush
Velvet Rush
Velvet Rush
Velvet Rush
Velvet Rush
Hier gab es was zu sehen!
Und endlich TRIDDANA… Ich oute mich erneut als Fan. Ihr keltischer Folkmetal mit Dudelsack, Blockflöte und Kilts, mit hymnischen Melodien und kraftvollen Rhythmen schuf auch in diesem Jahr eine besondere Atmosphäre auf die Bühne. Mir wird das nie langweilig und ich hoffe sehr, sie nächstes Jahr wieder sehen zu dürfen!
Triddana
Triddana
Triddana
Triddana
Triddana
Triddana
Triddana
Triddana
Aus Australien kamen dann THE LAZYS auf die Bühne. Wenn man Australien hört, dann denken sehr viele Rockfans sofort an AC/DC, ein paar sicherlich auch an AIRBOURNE. Seit diesem Auftritt haben sich THE LAZYS für mich in diese Riege eingereiht! Die Band sorgte mit ihrer Energie und Spielfreude für Riesenbegeisterung und machten es der letzten Band, dem eigentlichen Headliner, so richtig schwer!
The Lazys
The Lazys
The Lazys
The Lazys
The Lazys
The Lazys
THUNDERMOTHER aus Schweden sollte bereits vor zwei Jahren auf dem Ackerbrand auftreten. Intern gab es in der Frauenband dann wohl irgendwelche Unstimmigkeiten, der Auftritt fand seinerzeit nicht statt. Heute stand neben der Gründerin Filippa Nässil eine komplett neue Band auf der Bühne und dort war zumindest nichts mehr von einer möglichen Krise zu erkennen. Mit ihrem energiegeladenen, lauten und direkten Live-Auftritt setzten sie einen perfekten Schlusspunkt und begeisterte die immer noch zahlreichen Zuschauer mit ihrem Slogan „We fight for Rock ’n‘ Roll“!
Thunder Mother
Thunder Mother
Thunder Mother
Thunder Mother
Soviel zur Hauptsache, der Musik!
Abendstimmung
Und neben der Musik? Besondere Momente waren die Signing Sessions mit den Bands am Merch-Stand und auch der direkte Kontakt mit den Musikern abseits der Bühne.
Kurzes Selfie mit Dennis Henning (Velvet Rush, Gitarre). Eigentlich wollte ja noch jemand heute diese Band sehen… das ist aber eine längere Geschichte!
Während andere Bands auf der Bühne standen, mischten sich einzelne Musiker locker unter das Volk.
Fanbetreuung: Pablo Allen (Triddana)
Die bereits erwähnte perfekte Organisation hielt bis zum Ende an. Egal ob es den Sanitärbereich, die verschiedenen Getränkestände, die Fressmeile, das Tattoo-Studio(!) oder gar den Lounge-Pavillion mit seinen roten Liegestühlen betraf… hier und heute musste man sich wohl fühlen.
Entspannung… wenn man es braucht?
Die Preise für Getränke und Snacks waren gegenüber dem letzten Jahr gefühlt leicht angezogen… aber so sind wohl die Zeiten.
Geistige Nahrung
Und trotzdem wüsste ich noch etwas zu verbessern. Wie wäre es im Jahr 2026 mit bargeldloser Zahlung? Obwohl… ich hätte dort vermutlich noch mehr Geld gelassen? Also definitiv keine Priorität!
Wo gefeiert wird… wird auch gearbeitet!
Insgesamt war das Ackerbrand-Festival in Seth ein voller Erfolg, das durch seine vielfältige Musik, die positive Stimmung und die freundlich-fröhliche Gemeinschaft der Zuschauer beeindruckte.
Die Väter des Ackerbrand!
Ich hoffe sehr, dass es im nächsten Jahr weitergeht und dass zukünftige Veranstaltungen dieses Niveau halten (oder noch weiter ausbauen können?). Eine bessere Werbung für unser kleines Dorf kann es gar nicht geben!
Besserwisser im Bekanntenkreis glauben ja, ich würde nur Hardrock, Metal oder Radaumusik hören. Der absolute Gegenbeweis sind Frontm3n! Ich habe die Band jetzt zum dritten Mal live erlebt, und jedes Mal bin ich aufs Neue begeistert. Und ich gehe fest davon aus, dass jeder Fan, der mit der Musik von Sweet, Hollies, 10CC, Sailor, Smokie oder auch Cliff Richard aufgewachsen ist, nach einem Frontm3n-Gig ebenso begeistert sein wird!
Vor dem Auftritt durfte noch „geknippst“ werden
Die drei Engländer Mick Wilson, Peter Howarth und Pete Lincoln, sind nicht nur außergewöhnliche Musiker, sondern wirken auch äußerst sympathisch und authentisch in ihrer Art. Bei jedem Auftritt spürt man die Leidenschaft, mit der sie ihre Musik präsentieren und die Harmonie, die zwischen ihnen herrscht.
In ihren Konzerten fühle ich mich teilweise in eine andere Ära versetzt. Besonders beeindruckend ist die Art, wie sie die Klassiker der Bands, für die sie gespielt haben, wieder aufleben lassen. Besonders dann, wenn sie Titel spielen, die zu einer Zeit aktuell waren, in der auf NDR2 kaum englische Popmusik gespielt wurde und ich mich noch in der Sandkiste und nicht auf Konzerten tummelte. Beste Beispiele sind die alten Hollies-Stücke wie „Bus Stop“ oder „Can’t Let Go“ (letzteres diesmal leider nicht dabei…)
Vorfreude!
Andere Songs werden dann in einem völlig anderen Sound präsentiert. „Love Is Like Oxygen“ (Sweet) als langsame Ballade mit ganz dezentem Blues-Einschlag läuft bei mir so langsam dem Original den Rang ab! Und dann gibt es wiederum Songs, die muss man nicht überarbeiten: „He Ain‘t Heavy, He‘s My Brother“ als Solo-Nummer von Peter Howarth ist einfach sensationell, jedes Mal!
Was auch auffällt, ist die schlichte, aber wirkungsvolle Bühnentechnik. Es gibt keine aufwändigen Lightshows oder Videowände, sondern nur pure Musik, die durch die Musiker getragen wird. Die Harmoniegesänge sind schlichtweg atemberaubend und die Gitarrenkünste der drei auf einem außergewöhnlichen Niveau.
Das strikte Foto- und Filmverbot trug diesmal dazu bei, dass man den Moment ungestört genießen konnte. Es war eine Wohltat, die Musik ohne Ablenkung zu erleben und sich ganz auf den Sound und die Atmosphäre einzulassen.
Deshalb sind die Bilder in diesem Beitrag eher suboptimal, das Titelbild stamm sogar aus meinem „Archiv“
Meine persönlichen Highlights? Wie schon erwähnt die Solo-Performance von Peter Howarth, der „He Ain‘t Heavy, He‘s My Brother“ so gefühlvoll intoniert hat, dass dem einen oder der anderen schon die Tränen kamen. Auch die humorvollen Interaktionen zwischen den Musikern, die sich gegenseitig auf die Schippe nehmen, sorgen für eine lockere und angenehme Stimmung. Wilsons Aufruf, sich an den Fanartikeln zu bedienen, Howarth, der scherzhaft seine Blues-Kenntnisse preist oder Lincolns eingestreutes Led Zeppelin-Riff (plötzlich ging der ganze Saal ab wie Schmidts Katze!) wirken authentisch und bodenständig. Und selbstverständlich haben wir diese Gags schon mal in leicht abgewandelter Form vorher gehört. Na und?
Für mich war bisher jedes Konzert von Frontm3n ein besonderes Erlebnis. Sie verbinden nostalgische Klassiker mit eigenen, sehr eingängigen Songs und schaffen so eine einzigartige Atmosphäre. Für die Ü60-Generation, aber auch für alle, die Musik lieben, ist diese Band ein echtes Highlight. Entspannt zurücklehnen, ein Bier oder ein Glas Wein genießen, hin und wieder lauthals mitsingen… was will man mehr!
Original
und „Fälschung“
Und gab es denn gar nichts zu kritisieren? Na und ob. Bei der anschließenden Autogrammstunde am Merch-Stand kaufte ich mir die „neue“ und „aktuelle“ Doppel-CD „The Collection – 10th Anniversary Edition“ und ließ sie signieren. Zuhause durfte ich dann feststellen, dass die CD bis auf das Cover absolut identisch mit der Original „The Collection“ ist. So ein klein wenig kam ich mir da doch vera…. vor!
Ob und wann ich die Band nochmal sehen werde? Wer weiß. Aber bis dahin kann Ich jedem nur empfehlen, sich dieses Live-Erlebnis nicht entgehen zu lassen. Aber passt beim CD-Kauf auf…
Diese Reihe (siehe Titel!) müsste nach meiner Meinung unbedingt mit tAKiDA fortgesetzt werden. Nach über 25 Jahren Bandgeschichte habe ich das Gefühl, diese schwedische Band fliegt in Deutschland immer noch etwas unter dem Radar. Aber vielleicht bewege ich mich ja auch nur in der falschen Bubble….
Nachdem ich tAKiDA bereits einmal „in der Halle“ erleben durfte, ging es diesmal wieder in den Hamburger Stadtpark. Bei bestem Wetter und ohne jeden Parkplatzstress (Motorräder haben doch so ihre Vorteile!) erlebte ich einen außergewöhnlichen Abend voller Energie, Leidenschaft und mitreißender Musik im Hamburger Stadtpark. Die Atmosphäre war elektrisierend, die Stimmung ausgelassen, und die Musik war einfach nur großartig.
Gegen 18:15 Uhr begann das Konzert mit der Band FORMOSA, die für mich völlig unbekannt war. Die Jungs aus Essen brachten mit ihrem ehrlichen, rotzigen Hard Rock die Bühne zum Beben. Frontmann Nik beeindruckte mit seiner Bühnenpräsenz, die das Publikum sofort in ihren Bann zog. Seine Stimme? Nicht ganz mein Fall. Aber die Energie, die sie auf die Bühne brachten, war spürbar, und die Fans reagierten begeistert mit lautstarken Rufen und Mitsingaktionen. Es war ein kraftvoller Start in den Abend, der die Erwartungen für den Rest des Abends hoch setzte.
Formosa
Formosa
Formosa
Formosa
Formosa
Nach einer kurzen Pause folgte die Band THOSE DAMN CROWS aus Wales. Damit gab es auch für mich ein Wiedersehen. Diesmal war ihre beeindruckende Performance dann auch keine Überraschung für mich. Ihr melodischer Hard Rock stieß beim Publikum erneut auf große Begeisterung und viele Fans schienen die Band genauso abzufeiern, wie die späteren Headliner. Sänger Shane überzeugte mit seiner kraftvollen Stimme und persönlichen Ansagen, die das Publikum sofort auf seine Seite zogen. Besonders die Songs „Send the Reaper“ und „Blink of an Eye“ wurden lautstark mitgesungen, was die emotionale Verbindung zwischen Band und Publikum deutlich machte. Die Mischung aus tightem Sound, authentischer Emotionalität und Stadionrock-Atmosphäre machte den Auftritt zu einem echten Highlight des Abends.
Those Damn Crows
Those Damn Crows
Those Damn Crows
Those Damn Crows
Those Damn Crows
Those Damn Crows
Der Höhepunkt des Abends war zweifellos der Auftritt von tAKiDA, dieser schwedischen Rockband, die längst eine feste Größe in der Szene ist. Mit ihrem Mix aus Alternative Rock, hymnischen Melodien und kraftvollen Songs zogen sie das Publikum in ihren Bann. Band-Klassiker wie „Master“, „Curly Sue“ und „Your Blood Awaits You“ sorgten für Gänsehaut, während neuere Stücke wie „The Loneliest Hour“ die Stimmung zum Kochen brachten. Die Fans sangen, sprangen und schwenkten Feuerzeuge und Handylichter, was die Atmosphäre unvergesslich machte. Es war wirklich ein Auftritt, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
tAKiDa
tAKiDa
tAKiDa
tAKiDa
tAKiDa
tAKiDa
tAKiDa
Mittendrin statt nur dabei….
Und wie eingangs schon erwähnt: das Wetter spielte ebenfalls mit! Kein Regen, angenehme Temperaturen und eine ausgelassene Stimmung unter den Besuchern.
Die Bierstände liefen heiß, und die Nordlichter waren in bester Laune. Es war ein Abend voller positiver Energie, Gemeinschaft und echter Rock-Atmosphäre, die man nur in einem solchen Rahmen erleben kann.
Fazit
Dieses Konzert (oder besser Festival!) im Hamburger Stadtpark war für mich ein echtes Highlight. Drei Bands, jede mit eigenem Charakter, ein perfektes Wetter und eine begeisterte Menge machten den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Leidenschaft der Musiker, die Stimmung der Fans und die einzigartige Atmosphäre dieser Freilichtbühne haben mich mal wieder beeindruckt. Es war ein Abend, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Eine Setlist hänge ich diesmal nicht an… bei drei Bands wird es mir einfach zu umfangreich!
16.05.2025, Freilichtbühne am Kalkberg, Bad Segeberg
Jede Wette, nach der Überschrift wissen alle, wer gemeint ist! Otto Waalkes ist vermutlich das Urgestein der „modernen“ Comedy und eigentlich wurde über diesen begnadeten Komiker schon alles gesagt und geschrieben.
Mich begleiten seine Witze, Sprüche und Parodien seit mehr als fünfzig Jahren, auf dem Schulhof haben wir damals seine Platten wörtlich zitiert.
Nun ist der gute Mann schon 76 Jahre alt und tobt immer noch über die Bühnen. Vielleicht etwas langsamer, aber immer noch witzig!
Mit viel Neugierde und auch etwas Nostalgie machten wir uns auf den Weg zu diesem Auftritt. Die klassischen Otto-Solo-Shows kenne ich, aber ein „Konzert“ mit Band war für mich neu!
Es wurde ein toller Abend! Vor beinahe ausverkaufter Kulisse und bei schönstem Open-Air-Wetter gab es auf der Freilichtbühne am Segeberger Kalkberg tolle Comedy und viel gute Laune! Mit Otto & Die Friesenjungs, Freshtorge, Maddin Schneider & Rüdiger Hoffmann erlebten die Besucher eine nette Mischung aus Comedy und mitreißender Live-Musik – eine Kombination, die das Publikum begeisterte.
Der Moderator Tjorven Schröder gefiel uns nicht soooo gut… mit Rüdiger Hoffmann („Ja, hallo erstmal …“) war das Eis aber schnell gebrochen. Auch wenn mir seine Nummer irgendwie bekannt vorkam (Pärchenurlaub in Dänemark).
Bei Maddin Schneider scheiden sich die Geister… mir reicht das Grimassenschneiden einfach nicht. Und inhaltlich fand ich seine Nummer einfach nicht witzig. Aber ich war ja nur einer von rund 8000 Zuschauern und die meisten haben ihn gefeiert.
Und dann Freshtorge! Der YouTube-Star(?) schaffte es tatsächlich, mit viel Improvisation und Witz seine Kunstfiguren „Helgoa und Mohrianne“ auf der Bühne zum Leben zu erwecken. Wenn auch nur mit Unterstützung einer Zuschauerin aus dem Publikum! Das diese seine Video überhaupt nicht kannte, war schon genug Stoff für einige Gags!
Den krönenden Abschluss bildete jedoch der Hauptact des Abends: Otto Waalkes & die Friesenjungs rockten mit einem energiegeladenen Live-Konzert die Bühne. Dabei wurde schnell klar: Hier standen keine Comedians auf der Bühne – sondern Musiker durch und durch. Mit ihren Kultsongs wie „Friesenjung“ und „Grund zum Feiern“, kraftvollen Gitarrenriffs („Auf dem Heimweg wird’s hell“!) und einem richtig starkem Saxophon machte das Konzert richtig Spaß!
Eine absolute Premiere fand an diesem Abend den Weg in das Programm, als sie ihre ganz eigene Interpretation von Shirin Davids Nr.1 Hit „Bauch Beine Po“ zum Besten gaben. Der Kult-Ostfriese und seine begnadete Truppe begeisterten mit einer Mischung aus Rock, Humor und Nostalgie – und sie bewiesen einmal mehr, warum sie längst Festival-erprobt sind. Wenn es etwas zu bemängeln gab, dann war es die Länge des Auftritts. Weil um 22:00 Uhr am Kalkberg Ruhe herrschen muß (wegen der Tauben… Insiderwitz!), spielte Otto nur 75 Minuten. Andererseits schien das (zumindest heute Abend!) auch mehr als genug für seine Stimmer zu sein. Bei jedem anderen/jüngeren Künstler, hätte ich das kritisiert. Aber bei Otto?
Als Otto zum Schluss noch ein weiteres Mal den Song „Friesenjung“ anstimmte, ließ er das Publikum acapella singen und das Stadion zeigte sich mehr als textsicher.
Stehende Ovationen begleiteten Otto & Die Friesenjungs schließlich von der Bühne und wir verließen mit einem rundum zufriedenem Publikum den Kalkberg. Über die Verkehrssituation in und um Bad Segeberg könnte man jetzt einen eigenen Blog schreiben. Vom Schließen der Wagentür bis vor die Haustür brauchten wir über eine Stunde!
Der Versuch einer Setlist!
Eine genaue Setlist von Otto Waalkes & die Friesenjungs ist schwer zu finden, da sie oft live und spontan variiert. Nach meiner Erinnerung müsste diese aber hinkommen!
Intro (Baker Street)
Ich bin Ostfriese (I’m a Believer)
(Neil Diamond cover)
Watt Song (Wot)
(Captain Sensible cover)
Friesenjung (Englishman in New York)
(Sting cover)
Unter den Wolken
(Reinhard Mey cover)
Mein Song (Medley: Marmor, Stein und Eisen bricht / Er gehört zu mir / Wahnsinn / Das geht ab! (Wir feiern die ganze Nacht) / Ein Kompliment
Grund zum Feiern (We didn’t start the Fire)
(Billy Joel cover)
Zehn kleine Ottifanten (Zehn kleine N*gerlein)
(Ottifanten wurden ins Publikum geworfen, zum Schluß mit einer Kanone geschossen!)
Der Otto-Gang (Bauch Beine Po)
(Shirin Davids cover)
Dänen lügen nicht (Tränen lügen nicht)
(Michael Holm cover)
Auf dem Heimweg wird’s hell (Highway to Hell)
(AC/DC cover)
We Are the Champions
(Queen cover) (zweite Strophe mit deutschem Text von Otto)
Can’t Help Falling in Love
(Elvis Presley cover)
Hänsel und Gretel-Variationen
(Spider Murphy Gang, Peter Maffay, Roland Kaiser)
Friesenjung Reprise (Englishman in New York)
(Sting cover)
Sorry für die Überschrift, aber als alter Lindenberg-Fan konnte ich mir das nicht verkneifen. Dabei wirkte David Garett heute Abend in keiner Weise wie „Rudi Ratlos“.
Es war eine Weihnachtsgeschenk und es war ein, wenn man so will, erfolgreiches Weihnachtsgeschenk. Meiner Liebsten gefiel David Garrett und seine Musik schon länger. Was lag also näher, als uns zwei Karten zur diesjährigen Tournee zu besorgen.
Bevor ich ich zum Konzert komme, ein Tipp für alle Besucher der Barclays Arena: bucht besser keine Karten im Oberrang, die nahe der Bühne sind. Die Nähe zur Bühne erkauft ihr euch mit extrem engen Sitzplätzen und schlechter Sicht auf die Show. Die Bühne seht ihr aus einer steilen Perspektive von oben, die Videowände werden von Lautsprechersystemen verdeckt (daher auch keine schönen Fotos!) und der Sound schien mir dort auch nicht optimal. Aber sei’s drum…
Sicht auf die Bühne vom Oberrang!
Die Show fing etwas verspätet an, vermutlich wegen der verzögerten Anreise vieler Fans (Hamburg, Baustellen, HSV-Heimspiel etc).
Der Einstieg mit „Seven Nation Army“ war für mich(!) etwas gewöhnungsbedürftig. Mir fehlte die Gitarre 🙂
Im Anschluß wurde uns jedoch eine beeindruckende Show geboten, die den Vergleich von Produktionen internationaler Superstars nicht scheuen musste – von der Kameraführung über die Pyro- und Lichteffekte bis zu den eingespielten Videos. Und während seine Band wie gewohnt auf der Bühne mit dem Meister spielte, konzertierten die Mitglieder seines Orchesters in aufeinandergestapelten Würfeln. Das Hamburger Abendblatt schrieb dazu „Der Sound ist so perfekt, dass man sich wünscht, die Garrett-Crew würde künftig alle Gastspiele in der Arena produzieren“… Ich vermute, die Journalisten saßen auf besseren Plätzen. Ich hatte auf unserem Platz den Eindruck, hin und wieder das ein oder andere Instrument nicht zu hören.
Kurze Atempause…
In der Show gönnte sich der mehrfache „Echo“-Preisträger eine Kirchenglocke, die sich eigens für den Song „Take Me To Church“ (Hozier) von der Decke senkte; Garrett schlug sie mit seinem rechten Fuß. Zu „Mein Herz brennt“ (Rammstein) turnte eine Akrobatin ungesichert an einem Ring in schwindelerregender Höhe.. das war im wahrsten Sinn atemberaubend!!
Bei „Dance Monkey“ (Tones and I) schien auf der Videoleinwand ein riesiger dreidimensionaler Affe mit Stöcken das Schlagzeug zu bedienen. Garrett gönnte sich aber auch leise Balladen-Momente in seiner Show, sein Können an seinem Instrument ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
Despacito
Für mich die absoluten Höhepunkte der Show waren „Despacito“ als ruhige Akustik-Version, mit „Señorita“ fühlte ich mich nach Spanien versetzt, „Take Me To Church“ war nicht nur wegen der o.a. Kirchenglocke beeindruckend und ganz zum Schluss folgte mit „Viva la Vida“ der krönende Abschluß.
Fazit: Super Konzert mit einer tollen Band, viel besser als ich erwartet hatte und die am Anfang vermisste Gitarre durfte merhrfach in Erscheinung treten…
Setlist:
Set 1:
• Seven Nation Army
(The White Stripes cover)
• Naughty Girl
(Beyoncé cover)
• Moves Like Jagger
(Maroon 5 cover)
• Señorita
(Shawn Mendes & Camila Cabello cover)
• As It Was
(Harry Styles cover)
• Dance Monkey
(Tones and I cover)
• Take Me to Church
(Hozier cover)
• Wake Me Up
(Avicii cover)
• The Joker and the Queen
(Ed Sheeran cover)
• Despacito
(Luis Fonsi cover)
• Mein Herz brennt
(Rammstein cover)
• Shape of You
(Ed Sheeran cover)
Set 2:
• Blinding Lights
(The Weeknd cover)
• Russian Roulette
(Rihanna cover)
• Survivor
(Destiny’s Child cover)
• The Loneliest
(Måneskin cover)
• Medley: Smells Like Teen Spirit / Walk This Way / Smooth Criminal / The 5th / He’s a Pirate
• Flowers
(Miley Cyrus cover)
• Titanium
(David Guetta, Sia cover)
• Shake It Off
(Taylor Swift cover)
Zugabe:
• Welcome to the Black Parade
(My Chemical Romance cover)
• Viva la Vida
(Coldplay cover)
Vor rund vierundvierzig Jahren warfen zwei Menschen ihre Siebensachen zusammen und gründeten einen gemeinsamen Hausstand. An diesem Tag vereinigten sich auch die beiden Plattensammlungen, wenngleich das Verhältnis ungefähr 1:100 war. Aber Masse ist ja nicht immer Klasse, denn unter den vier Platten, die meine Frau mitbrachte, befand sich auch Rumours von Fleetwood Mac. Sie bewies also nicht nur hier einen sehr guten Geschmack…
Letztes Jahr las ich dann im Hamburger Abendblatt eine geradezu euphorische Konzertkritik über „die weltweit beste Fleetwood Mac-Tribute Band“ und den Tournee-Hinweis für 2025. Es war also gar keine Frage, dass wir dieses Mal dabei sein würden!
Und wir wurden beide nicht enttäuscht!
Seit 1999 touren die sieben Musiker der Tribute Band „Rumours of Fleetwood Mac“ durch die Welt und spielen die Klassiker von Fleetwood Mac mit so viel Respekt, dass ihr YouTube-Kanal fast 90 Millionen Aufrufe verzeichnet!
Mit einer eingespielten Video-Begrüßung von Mick Fleetwood beginnt das Konzert pünktlich um 20 Uhr und die Band startet mit „Big Love“… die Illusion ist perfekt. Die Instrumente, die Stimmen… es ist als ob die Original-Band wieder auf der Bühne steht!
Die technisch anspruchsvollen, oft mehrstimmigen Songs werden detailgenau, liebevoll und sorgfältig performt.
Zum Ensemble gehören Drummer Allan Cosgrove, Bassist Etienne Gerard, James Harrison an der Gitarre und den Vocals, Sophie Worsley und Dave Goldberg an den Keyboards und Vocals, Scott Poley an der Gitarre und am Gesang und, last but not least, die sehr präsente Jess Harwood am Leadgesang (alle Angaben ohne Gewähre… Internetrecherche!).
Die Band wird im Hintergrund von einer dezenten, aber stimmungsvollen Lightshow sowie einer mehrfach geteilten Videowand unterstützt. Und mit der Videowand gelingt es dieser Band dann auch auf der einen Seite den optischen Bezug zum Original herzustellen und gleichzeitig eine gewisse Distanz zu schaffen.
Dieser Teil des Konzerts dauert eine knappe Stunde, nach der 20minütigen Pause erfolgt ein weiterer Zeitsprung!
Dem zunächst verdutzten, dann aber begeistertem Publikum wird eine Auswahl aus anderen, uralten Fleetwood Mac-Alben präsentiert. Keyboarder Dave Goldberg erinnerte mit „The Green Manalishi“ und „Albatross“ an die anfängliche Bluesphase aus dem frühen Repertoire von Peter Green’s Fleetwood Mac und lassen es mit „Oh Well“ richtig krachen… Jungsmusik halt!
Und die Jungs auf der Bühne spielen schließlich auch noch „Black Magic Woman“, das durch Santana berühmt wurde. Mit Peter Green schrieb ein Originalmitglied von Fleetwood Mac den Song.
„Gypsy“, „Go your own way“ und die Zugabe „Tusk“ sind weitere Höhepunkte der Show, sogar das in den 70ern obligatorische Schlagzeugsolo darf nicht fehlen.
Voller Nostalgie lassen Rumours of Fleetwood Mac den Geist des Originals wieder aufleben. Das Konzert bzw. die Show hat absolut gute Laune gemacht. Das führte sogar dazu, dass wir zuhause bei einem Glas Wein noch einmal den ein oder anderen Song angespielt haben.
Hier die Setlist und am Ende noch ein Video der Band vom Auftritt in Stuttgart vor ein paar Tagen, danke an YouTube 🙂
Vor rund 50 Jahren, im November 1974, erschien „The Lamb Lies Down on Broadway“ (englisch „Das Lamm legt sich am Broadway nieder“), das sechste Studioalbum der britischen Progressive-Rock-Band Genesis und es war das letzte Album der ersten Stammbesetzung von Genesis mit Peter Gabriel als Sänger.
Fast alles, was danach von Genesis kam, war tolle Pop-Musik. Aber, zumindest für die eingefleischten Fans, war das nicht mehr die wahre Genesis.
Auch wenn ich kein eingefleischter Genesis-Fan war bzw. bin, so haben mich die frühen Alben weitaus mehr beeindruckt, als das was in den 80ern und 90ern im Radio erklang. Eines meiner „Alben für die Insel“ ist deshalb auch „The Lamb…“, live jedoch habe ich Genesis zu jener Zeit leider verpasst.
JUKS Schenefeld
Umso schöner ist es dann, wenn man noch einmal in Erinnerungen schwelgen und diese einmalige Musik live erleben kann! Und dafür eignen sich Bands wie z.B. „The Watch“.
The Watch
Der Begriff Cover-Band greift bei „The Watch“ viel zu kurz. Die musikalischen Arbeiten von „The Watch“ ähneln zwar der Musik von Genesis während der Peter-Gabriel-Phase (1970–1974). Sie schreiben und prodzuzieren auf ihren Alben jedoch eigenständige Stücke, die gleichwohl häufig auf Lieder von Genesis Bezug nehmen. Besonderes Markenzeichen der Gruppe ist die Stimme ihres Sängers Simone Rossetti, die der von Peter Gabriel sehr ähnlich ist. Daneben treten The Watch live überwiegend als Genesis-Tribute-Band in Europa auf.
Und zum oben erwähnten Jubiläum luden „The Watch“ zur The Lamb Lies Down on Broadway-Tour.
Simone Rossetti
Im wirklich kleinen Saal des JUKS-Schenefeld fanden sich dann überwiegend Fans aus den 70ern ein (ich war nicht der älteste!) und erlebten dort rund 140 Minuten eine akustische Auferstehung.
Schloß man die Augen, so war es, als ob Gabriel, Hackett, Banks, Collins und Rutherford auf der Bühne stehen würden. Schaute man jedoch hin, so standen auf der schmucklosen Bühne deutlich jüngere Musiker. Zwar auf den historisch korrekten Positionen (sogar der Gitarrist saß!), aber ohne jede Multimedia-Unterstützung. Geschweige denn Kostümwechsel beim Sänger!
Francesco Vaccarezza (drums), Valerio De Vittorio (keyboards)
Es gab Musik pur, das gesamte Album wurde komplett durchgespielt, unterbrochen lediglich von den Ansagen bzw. Überleitungen der damaligen Shows.
minimale Lightshow… Musik pur!
Die Musik war beeindruckend, die Musiker aus meiner Sicht über jede Kritik erhaben. Besonders beeindruckte mich die Stimme von Rosetti und der Schlagzeuger Francesco Vaccarezza.
Andrea Giustiniani (guitar), Mattia Rossetti (bass, 12-string, basspedal)
Der einzige Wermutstropfen war der Sound, der teilweise ein klein wenig übersteuert klang. Ob das an der Halle lag? Es änderte aber nichts an dem positiven Erlebnis…
Als zum Schluß die Zugabe „The Musical Box“ erklang (eines meiner absoluten Lieblingsstücke von Genesis!), war das die Kirsche auf der Sahnetorte.
Und hier noch ein paar Videoschnipsel… ich glaube, das gibt schon einen recht guten Eindruck von diesem tollen Konzert:
Ein besseres Motto für diese Tournee hätte sich Herr Niedecken für mich(!) gar nicht ausdenken können. Als ich Bap zuletzt im Sommer 1986 sah, standen dort auf der Bühne noch ganz andere Musiker, Wolfgang Niedecken mal ausgenommen! In den ganzen Jahren habe ich die Musik dieser Band zwar immer verfolgt, zu Konzerten hatte ich jedoch ganz einfach keine Lust mehr.
38 Jahre später…
Das damalige Konzert fand unmittelbar nach dem sogenannten „Hamburger Kessel“ statt und die „grünbewegte“ Band bot (nach meiner Erinnerung) während des Konzerts einer Antifa-Abordnung das Podium zur Verbreitung von ziemlich einseitigen Parolen.
Nachdem Niedecken einige damalige Sichtweisen in einem Interview selber als naiv bezeichnet hatte und ein paar Wochen später diese Zeitreise-Tour angekündigt wurde, konnte ich dann doch nicht nein sagen! Gottseidank!
Mit der ersten Ansage wurden die Regeln gleich festgelegt: „Wir machen keine Pause, geben keine Zugaben“, eine Zeitreise ohne Zwischenstopp und Extras also. Zurück in die frühen 1980er Jahre.
Und dieses Versprechen hielt der 73jährige dann auch tatsächlich ein. Nach dem pünktlichen Anfang endete das Konzert um 23:15 Uhr mit der Solonummer „Helfe kann dir keiner“.
Dazwischen wurden die erfolgreichsten BAP-Alben „Für Usszeschnigge“ (1981) und „Vun Drinne noh Drusse“ (1982) komplett sowie einzelne Stücke aus der Anfangszeit gespielt.
Lieder, die mit den Jahren doch etwas Patina angesetzt hatten, wurden durch die launigen Ansagen von Wolfgang Niedecken in die richtige Perspektive gerückt. Der Song „Zehnter Juni“ mag aus heutiger Sicht in Bezug auf den Nato-Doppelbeschluss von der Zeit eingeholt worden sein. Aus der Perspektive eines jungen Russen ist er jedoch, wie Niedecken einräumte, nach wie vor aktuell.
Es kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf und wenn die Bestuhlung der Laeiszhalle die Fans nicht gebremst hätte, so wären alle klitschnass und heiser nach Haus gegangen!
Auch wenn BAP in erster Linie von Wolfgang Niedecken geführt wird, täte man der tollen Band unrecht, sie nur als Begleitmusiker zu bezeichnen. Zumal einige von ihnen auch schon seit mehr als zwanzig Jahren mit Niedecken unterwegs sind!
Heute Abend standen auf der Bühne:
Wolfgang Niedecken (Gesang, Gitarre)
Werner Kopal (Bass)
F. Johannes Goltz (Posaune)
Axel Müller (Saxophon, Gitarre, Duduk, Flöten)
Benny Brown (Trompete, Flügelhorn)
Anne De Wolff (Violine, Bratsche, Cello, Perkussion, Gitarre, Posaune)
Michael Nass (Keyboard)
Ulrich Rode (Gitarre)
Sönke Reich (Schlagzeug)
Playlist:
Koot vüür Aach
Südstadt, verzäll nix
Nemm mich met
Wo mer endlich Sommer hann (Eddie Cochran cover)
Waschsalon
Ens em Vertraue
Nit für Kooche, Teil 1
Nit für Kooche, Teil 2
Ahn ’ner Leitplank
Wellenreiter
Müsli Män
Zehnter Juni
Wenn et Bedde sich lohne däät
Kristallnaach
Fuhl ahm Strand
Weißte noch?
Eins für Carmen un en Insel
Ruut-wieß-blau querjestriefte Frau
Jupp
Ne schöne Jrooß
Verdamp lang her
Frau, ich freu mich
Do kanns zaubere
Anna
Jraaduss
Wie ’ne Stein (Bob Dylan cover)
Hurricane / Stell dir vüür
Wahnsinn (The Troggs cover)
Häng de Fahn eruss
Et letzte Leed
Helfe kann dir keiner
Der wirklich „letzte“ letzte Song!
Jetzt aber bitte nicht fragen, welcher Song für mich das Highlight war… es gab für mich nicht einen Aussetzer! Und mal sehen, wie lange es diesmal bis zu unserem nächsten Treffen dauert? 🙂
Für bestimmte Bands oder Künstler muss man wohl ein gewisses Alter erreicht haben, bevor man sich in ihre Konzerte traut…
Eines dieser Beispiele war (bereits etwas länger her…) Kiss. wenn auch mit völlig umgekehrten Vorzeichen.
Und heute standen wir dann bei Pur. Freunde (und Pur-Fans seit Jahren!) hatten auf Verdacht vier Karten gekauft und neugierig bin ich ja immer noch.
Ich versuche es mal etwas kürzer zu machen, auch weil ich garantiert kein Pur-Fan mehr werde!
Batomae
Als Support spielte Batomae (David Müller), der ehemalige Bassist der Band Luxuslärm. Da war nicht meine Musik. Deutscher „wir-haben-uns-alle-lieb“-Pop, vielleicht geeignet für ein Sommerfest im Waldorfkindergarten. Wenn er den Auftritt mit einem Stuhlkreis und „Kumba Ya“ beendet hätte… ich wäre nicht verwundert gewesen.
Pur
Inhaltlich ging es dann mit Pur ähnlich weiter, musikalisch aber um Längen besser. Die Band, die an diesem Abend auf der Bühne stand, war wirklich gut. Das klang alles sauber und druckvoll. Ob Schlagzeug, Akkordeon oder Lead-Gitarre… da gab es nichts zu kritisieren. Man muss die Musik halt mögen.
Unabhängig davon hatte ich das Gefühl, Pur haben ihre stärksten Momente, wenn sie Geschichte erzählen. Sobald es an allgemeine Themen geht, ist es mir einfach zu seicht und überschreitet die Schlagergrenze ohne zu zögern.
Hartmut Engler als Frontman machte auch einen sehr guten Job. Obwohl er an Arthrose in beiden Knien leidet und daher nicht mehr über die Bühne toben kann, weiß er nach so vielen Jahren ganz genau, wie er seine Fans ansprechen muß und die Rituale funktionieren einwandfrei. Für viele war es definitiv auch nicht das erste Pur-Konzert. Ich habe selten ein so textfestes Publikum erlebt!
Pur feat. Max Giesinger
Gab es für mich Höhepunkte? Na klar! Der Einstieg mit „Wir sind immer noch da“ war perfekt. „Bitte lieber Gott“ ist eigentlich nicht mein Ding, aber das Zwischenspiel! Da hatte jemand sehr genau bei den alten Genesis hingehört. Klang live sehr gut!
Wirklich sehr berührend!
Ein richtig anrührender Song war „Wenn sie diesen Tango hört“, eine Geschichte über Hartmut Englers Mutter.
Wunderkerzen war früher….
„Indianer“ fand ich als Song und Textidee schon immer gut. Dann war da noch der starke Gastauftritt von Max Giesinger und „Ich lieb Dich“ konnte ebenso live überzeugen wie am Ende „Lena“.
Fazit:
Es war ein wirklich gutes Konzert das auch richtig Spaß gemacht hat. Als Pur-Fan konnte und musste man begeistert sein (und die meisten Zuschauer waren auch Fans 😎 )!
Die Spielzeit war für den Stadtpark schon ziemlich lang, die Band startete gegen 19:20 und das Konzert endete (wie im Stadtpark üblich!) kurz vor 22:00 Uhr. Das war schon eine Menge Musik für die relativ günstigen Eintrittspreise!
Und ich kann jetzt auch über Pur mitreden. Ob es ein zweites Mal geben wird? Man soll ja nie nie sagen!
Setlist
Wir sind immer noch da
Persönlich
Freunde
Voll sein
Bitte lieber Gott
Laune
Prinzessin
Seiltänzertraum
Hör gut zu
Wenn sie diesen Tango hört
Guter Stern
Bis der Wind sich dreht / Brüder / Herzbeben / Wenn du da bist / Lied für alle Vergessen
Indianer
Funkelperlenaugen
80 Millionen (mit Max Giesinger)
Abenteuerland (mit Max Giesinger)
Ich lieb‘ Dich (egal wie das klingt)
Hab‘ mich wieder mal an Dir betrunken
Zugabe:
Drachen sollen fliegen (mit Jessica Kessler)
Ein graues Haar
Zugabe 2:
Zu Ende träumen
Lena
In Hamburg sagt man tschüss!
Eine Spielwiese im Netz
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