The Watch – Plays Genesis
„The Lamb Lies Down on Broadway“-Tour
24.01.2025, JUKS, Schenefeld
Vor rund 50 Jahren, im November 1974, erschien „The Lamb Lies Down on Broadway“ (englisch „Das Lamm legt sich am Broadway nieder“), das sechste Studioalbum der britischen Progressive-Rock-Band Genesis und es war das letzte Album der ersten Stammbesetzung von Genesis mit Peter Gabriel als Sänger.
Fast alles, was danach von Genesis kam, war tolle Pop-Musik. Aber, zumindest für die eingefleischten Fans, war das nicht mehr die wahre Genesis.
Auch wenn ich kein eingefleischter Genesis-Fan war bzw. bin, so haben mich die frühen Alben weitaus mehr beeindruckt, als das was in den 80ern und 90ern im Radio erklang. Eines meiner „Alben für die Insel“ ist deshalb auch „The Lamb…“, live jedoch habe ich Genesis zu jener Zeit leider verpasst.
Umso schöner ist es dann, wenn man noch einmal in Erinnerungen schwelgen und diese einmalige Musik live erleben kann! Und dafür eignen sich Bands wie z.B. „The Watch“.
Der Begriff Cover-Band greift bei „The Watch“ viel zu kurz. Die musikalischen Arbeiten von „The Watch“ ähneln zwar der Musik von Genesis während der Peter-Gabriel-Phase (1970–1974). Sie schreiben und prodzuzieren auf ihren Alben jedoch eigenständige Stücke, die gleichwohl häufig auf Lieder von Genesis Bezug nehmen. Besonderes Markenzeichen der Gruppe ist die Stimme ihres Sängers Simone Rossetti, die der von Peter Gabriel sehr ähnlich ist. Daneben treten The Watch live überwiegend als Genesis-Tribute-Band in Europa auf.
Und zum oben erwähnten Jubiläum luden „The Watch“ zur The Lamb Lies Down on Broadway-Tour.
Im wirklich kleinen Saal des JUKS-Schenefeld fanden sich dann überwiegend Fans aus den 70ern ein (ich war nicht der älteste!) und erlebten dort rund 140 Minuten eine akustische Auferstehung.
Schloß man die Augen, so war es, als ob Gabriel, Hackett, Banks, Collins und Rutherford auf der Bühne stehen würden. Schaute man jedoch hin, so standen auf der schmucklosen Bühne deutlich jüngere Musiker. Zwar auf den historisch korrekten Positionen (sogar der Gitarrist saß!), aber ohne jede Multimedia-Unterstützung. Geschweige denn Kostümwechsel beim Sänger!
Es gab Musik pur, das gesamte Album wurde komplett durchgespielt, unterbrochen lediglich von den Ansagen bzw. Überleitungen der damaligen Shows.
Die Musik war beeindruckend, die Musiker aus meiner Sicht über jede Kritik erhaben. Besonders beeindruckte mich die Stimme von Rosetti und der Schlagzeuger Francesco Vaccarezza.
Der einzige Wermutstropfen war der Sound, der teilweise ein klein wenig übersteuert klang. Ob das an der Halle lag? Es änderte aber nichts an dem positiven Erlebnis…
Als zum Schluß die Zugabe „The Musical Box“ erklang (eines meiner absoluten Lieblingsstücke von Genesis!), war das die Kirsche auf der Sahnetorte.
Und hier noch ein paar Videoschnipsel… ich glaube, das gibt schon einen recht guten Eindruck von diesem tollen Konzert: