Achim Reichel
Jetzt Oder Nie-Tour
02.03.2023, Wunderino Arena, Kiel

Eigentlich braucht man doch zu Achim Reichel nichts mehr schreiben, oder? Rock-, Pop- und Schlagerfans (ja, sorry, die auch!) in unserem Alter müssten mit diesem Urgestein der deutschen Rockmusik doch aufgewachsen und älter geworden sein. Von daher war ich an diesem Abend dann doch überrascht von der halbierten und abgehängten Kieler Ostseehalle bzw. aktuell Wunderino Arena!
Knapp 1000 Zuschauer fanden den Weg in die Halle und machten dies Konzert fast zu einem intimen Clubkonzert. Ich hätte vorher darauf wetten können, dass das Interesse an Achim doch weit aus größer wäre. Egal, wir hatten unseren Spaß!
Pünktlich um 20:00 Uhr landeten die fliegenden Pferde am Strand und wir erlebten einen absolut fitten Musiker auf der Bühne, dem man den kommenden 80.Geburtstag kaum ansah!

Okay, bei „Der Spieler“ vergaß er kurz den Text, machte dies aber mit Witz und jahrelanger Routine locker wett.
Die Songauswahl war dementsprechend auch ein Ritt durch fast alle seiner Alben seit 1977. Von „Sophie mein Henkersmädel“ spannte sich der Bogen bis zu „Meine Seele spannte weit ihre Flügel aus“ aus dem Jahr 2015. Dabei konnte man an diesem Abend leicht abgeänderte Versionen dieser meist doch sehr bekannten Stücke hören.

Der Unterschied lag sicher auch an der Besetzung auf der Bühne. Seine kleine Band verzichtete zum Beispiel auf ein normales Schlagzeug, der Rhytmus wurde durch den Percussionisten Jogi Jokusch vorangetrieben… das klang teilweise sehr intim und bei weitem nicht so dominant wie ein klassisches Schlagzeug!
Auf der anderen Seite stand mit Andreas Böther, Steve Wiseman und Uwe Granitza ein fabelhaftes Bläsertrio auf der Bühne… das war wirklich großes Kino. Die Saiten wurden gezupft von Nils Tuxen (u.a. Banjo und Pedal-Steel) und Achim Rafain (Bass)… ohne Ausnahme großartige Musiker.

Und mit dieser Besatzung ging es mit Kapitän Achim über knapp zwei Stunden (!) auf große Seefahrt um die Welt… von Kiel über Rungholt und Singapur bis Aberdeen… und am schönsten war’s natürlich auf Sansibar.

Und fast zum Schluss gab es dann auch eines meiner absoluten Lieblingsstücke: „Leben Leben“. Vor 20 Jahren hörten wir die Premiere dieses damals brandneuen Songs… „Was bess’res wird’s nicht geben…“

Und bevor ich es vergesse,
hier die Setlist:
(aus meiner Erinnerung…)
- Fliegende Pferde
- Wahre Liebe
- Der Spieler
- Am besten, Du gehst
- Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
- Sophie mein Henkersmädel
- Nis Randers
- Exxon Valdez
- Trutz Blanke Hans
- John Maynard
- Regenballade
- Der Mond ist aufgegangen
- Röslein auf der Heiden
- Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
- Steaks und Bier und Zigaretten
- Halla Ballu Ballay
- Kuddel Daddel Du
- Aloha Heja He
Zugabe:
- Leben leben
- Meine Seele spannte weit ihre Flügel aus


Daher war ich echt neugierig auf den Auftritt dieser drei Herren. Insbesondere 




„Du hörst Reinhard Mey??“ oder „Lebt der noch??“
Wenn ich mich outen muss, okay: ich höre seit ziemlich genau 50 Jahren Reinhard Mey, damals bekam ich die DoLP 








Weihnachten 2019 bekamen wir diese Karten geschenkt, November 2020 hatte das grosse „C“ die Kontrolle übernommen und die Termine wurden immer wieder verschoben. Am Ende hätte ich mich heute zweiteilen müssen. Durch die diversen Terminverschiebungen spielten im Stadtpark zeitgleich Deep Purple… Manchmal muss man(n) sich entscheiden 😆








Als Faun sich dieses Jahr mit ihrem neuen Album in Hamburg ankündigten, war es an der Zeit, sich auf den Weg in die 


























Dunkelheit… Vogelstimmen… plötzlich das Fauchen einer Großkatze… Pulsschlag… weitere Tiergeräusche… der Puls steigt… das Fauchen der Großkatze kommt näher… der Puls wird rasend…








Okay, ein flauer Kalauer als Überschrift. Aber irgendwie passt er auch zu dem gestrigen Konzert.
Da ich seit dem letzten Konzert auch in meiner Familie mehr als ausgiebig die Werbetrommel für Mr. Justin Furstenfeld und seine Jungs gerührt hatte, durfte ich auch prompt mehrere Karten ordern.


